Gut verpackt – Dein perfekter Winter-Neoprenanzug

Die Winde ziehen an, die Wellen werden höher – in den Wintermonaten macht es auf dem Wasser erst so richtig Spaß! Aber ist es dann nicht viel zu kalt auf dem Wasser? Bei einer Außen- und Wassertemperatur von unter 10 C° und kälter kann so Manchem die Lust aufs Surfen vergehen. …

“ach Quatsch!“, sagen wir. Alles nur eine Frage der Einstellung – oder besser gesagt der Ausstattung. Denn bei allem Spaß darf man die eigene Sicherheit nicht vergessen. Das Risiko einer Unterkühlung beim Surfen ist durch kalten Wind und eisiges Wasser sehr hoch. Dann beginnst Du zu zittern, kannst Dein Material nicht mehr richtig bedienen und im schlimmsten Fall ohnmächtig werden – der worst case, wenn Du draußen auf dem Wasser unterwegs bist. Deswegen ist die richtige Ausstattung extrem wichtig. Mit einem guten Winter-Neoprenanzug kannst Du gut geschützt und warm verpackt auch in den Wintermonaten aufs Wasser und Wind und Wellen richtig genießen. Aber was macht den perfekten Anzug zum Wintersurfen aus? Nur die Dicke des Stoffes? Mit oder ohne Haube? Vielleicht sogar ein Trockenanzug? Oder ist auch eine der vielen neuen Neopren-Technologien, die die gängigen Hersteller bewerben und bei denen man schnell den Überblick verlieren kann, ausschlaggebend für einen warmen Anzug?

Wie dick sollte mein Neoprenanzug sein?

Als Faustregel gilt: Bei Temperaturen um die 5 C°– 10 C° sollte es ein 5mm Anzug sein. Ab 5 C° und darunter bist Du mit dem 6mm Anzug gut geschützt. Thermounterzieher erhöhen die Wärmeleistung zusätzlich. Achte aber darauf, dass die Unterzieher auch dafür geeignet sind. Ein Shorty unter einen 3mm Sommeranzug macht wenig Sinn und wird Dich nicht ausreichend schützen.

Die perfekte Passform meines Anzuges

Der wichtigste Faktor für die Wärmeleistung Deines Winter-Neoprenanzugs ist ein minimaler Wassereindrang. Ganz trocken wirst Du in Deinem Neoprenanzug nicht bleiben – eine dünne Wasserschicht darf zwischen Deinem Körper und Deinem Anzug entstehen. Dieses Wasser wird durch Deinen Körper erwärmt und hält Deine Körpertemperatur – es sei denn, neues, kaltes Wasser kommt in den Anzug. Um das zu vermeiden muss der Anzug eng anliegen. Wir empfehlen immer, eine Nummer kleiner zu wählen, wenn Du zwischen zwei Größen stehst, im Wasser weitet sich der Anzug zudem. Trotzdem sollte Dich Dein Anzug nicht einschnüren und gegebenenfalls sollten Deine Neoprenunterzieher darunter passen.

Was macht einen guten Winter-Neo aus?

Einen guten Winter-Neoprenanzug erkennst Du daran, wie die Nähte verarbeitet sind. Umso besser die Nähte verarbeitet sind, desto weniger Wasser kommt an Deinen Körper. Hier bieten die Hersteller verschiedene Technologien an – Blindstich, verschweißte oder verklebte Nähte – achte darauf, dass die Nähte Deines Neos mit einer diesen Verfahren bearbeitet wurden.Genauso wichtig sind die Bunde an Armen und Beinen. Bei Sommerneos sind diese quasi nicht vorhanden. Bei Winteranzügen sollten Dichtungen oder andere Bundverstärkungen angebracht sein, um kein Wasser einzulassen. Zu guter Letzt ist natürlich auch der Reißverschluss als Faktor für einen guten Winter-Neoprenanzug zu nennen. Als „wasserdichtester“ Verschluss gilt der Chestzip, der quer über die Brust geht. Mittlerweile gibt es aber auch schon einige Hersteller, die einen Backzip sehr gut abgedichtet haben.

Haube, Handschuhe & Schuhe

Gerade über den Kopf kühlst Du sehr schnell aus – und wer kennt nicht diese unangenehmen Kopfschmerzen, die man bekommt, wenn einem der kalte Wind in die Ohren saust. Eine zusätzliche Neoprenhaube ist bei kaltem und windigen Wetter sehr angenehm. Diese gibt es mit kurzem oder langem Halsteil – wobei Du mit einer langen Haube, deren Kragen Du in Deinen Neo stecken kannst, zusätzlich vor dem Eindringen von Wasser geschützt bist. Wer hier auf Nummer sicher gehen will und im Winter sowieso immer auf warme Ohren setzt, legt sich gleich einen Neoprenanzug mit integrierter Haube zu. Auch an Händen und Füßen wird es schnell kalt. Und das kann gefährlich werden, wenn Du durch taube Hände oder Füße Dein Material nicht mehr richtig spürst und handhaben kannst. Hier gibt es eine Vielzahl an Neoprenhandschuhen und Schuhen , die Dir Wärme und sicheren Halt geben.

Wetsuit vs. Drysuit

Einen Trockenanzug brauchst Du, wenn Du regelmäßig in wirklich kaltem Wasser surfen willst, bei einer Außentemperatur von unter null Grad. Im Gegensatz zu einem Neoprenanzug hält Dich der Trockenanzug, der neben Neopren auch aus Nylon bestehen kann, komplett trocken. Er liegt nicht so eng an, wobei Du hier besonders auf die Passform achten solltest, damit an den Kopf-, Arm- und Beinöffnungen kein Wasser durch die Manschetten eindringen kann und Du sich trotzdem frei bewegen kannst.

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Was bedeutet eigentlich Windchill und wie kommt dieser zustande?

Grobgesagt beschreibt Windchill den Unterschied zwischen der gefühlten und der gemessenen Lufttemperatur in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit und dem damit verbundenen Abkühlungsprozess der Haut durch einen Luftstrom.

Entstehen kann der Windchill dabei nur, wenn die Körpertemperatur über der Lufttemperatur liegt. Dieser Effekt ist umso stärker, je höher die Windgeschwindigkeit ist. Aber auch bei einer konstanten Windgeschwindigkeit tritt der Windchill-Effekt ein, wenn die Differenz zwischen Luft- und Hauttemperatur zunimmt.

Bei warmen Temperaturen würde auch die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielen, da sie die Schweißverdunstung auf der Haut beeinflusst. Da aber der Windchill nur bei kalten Temperaturen zum Tragen kommt, wird die Luftfeuchtigkeit bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Sie beeinflusst den Abkühlungseffekt beim Windchill nur, wenn die Haut zusätzlich mit Wasser oder Schnee benetzt ist.

Wie wird der Windchilleffekt bewertet oder berechnet?

Zur Berechnung des Windchill gibt es im Internet viele Rechner oder auch Tabellen. Wir möchten Euch an dieser Stelle nicht mit Formeln langweilen. Nachfolgend befindet sich eine Tabelle zur Veranschaulichung. Dort sind „Windchillwerte“ für verschiedene Lufttemperaturen mit entsprechenden Windgeschwindigkeiten angegeben. Generell wird der Windchill für Temperaturen von  10°C und weniger definiert.

Berechnungstabelle Windchill Effekt
Hinweis: Die blauen Felder kennzeichnen diejenigen Temperaturen, ab denen eine Erfrierungsgefahr besteht.

Was kann man gegen den Windchill auf dem Wasser tun?

Um dem Windchill auf dem Wasser entgegenzuwirken, gibt es beispielsweise Windstopper bzw. Spraytops. Sie halten Wasser und Wind vom Oberkörper ab und verhindern somit eine Auskühlung. Die Windstopper/Spraytops können problemlos beim Windsurfen, Kitesurfen oder SUP über den Neoprenanzügen getragen werden, da sie zum Beispiel für Kitesurfer eine extra Öffnung für das Trapez haben.

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Gefahr der Unterkühlung – Unterschiede in Luft- und Wassertemperaturen

In den letzten Tagen ist es in fast ganz Deutschland im Vergleich zu den vorherigen Lufttemperaturen deutlich wärmer geworden. Teilweise wurden sogar 17 °C gemessen. Da steigt die Lust, sich für eine Surfsession mit seinem Board aufs Wasser zu begeben. Die ganz Harten unter Euch denken vielleicht über eine Open-Water Schwimmsession nach.

Aber Vorsicht: Nur weil die Luft frühlingshaft warm ist, ist das Wasser noch lange nicht warm. Die aktuellen Wassertemperaturen liegen bei 2°C. Wenn Du jetzt ohne Vorsichtsmaßnahmen ins Wasser gehst, kannst Du Dir im schlimmsten Fall ernsthafte Erfrierungen zuziehen.

Im Folgenden Artikel wollen wir Dich über die Gefahren der Unterkühlung aufklären und wie Du sie vermeiden kannst. „Gefahr der Unterkühlung – Unterschiede in Luft- und Wassertemperaturen“ weiterlesen

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